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2018: Die erste Ernte, wertvolle Erfahrungen und die Erkenntnis, dass noch ein weiter Weg vor mir liegt

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Die erste Ernte im 2018 fiel ernüchternd aus: 0,9 Gramm. Angesichts der Tatsache, dass ich den Anbau bis zu diesem Zeitpunkt im Nebenerwerb betrieb und die Sache im Grossen und Ganzen doch ziemlich improvisiert angegangen bin, bin ich mit der Ernte zufrieden. Ausserdem war ich im 2017 während mehreren Monaten in der Schweiz und überliess die Plantage sich selber. Nach der Rückkehr im Dezember 2017 in den chilenischen Hochsommer, habe ich sofort mit der Hege und Pflege begonnen und hatte immerhin bis zum Erntezeitpunkt im Mai meine Zöglinge soweit, dass ich eben diese kleine Ernte von knapp einem Gramm einfahren konnte. Die Ernte in den ersten Jahren fällt nur bescheiden aus; Geduld ist angesagt. Ausserordentliche Qualität Fest eingeplant hatte ich zum damaligen Zeitpunkt bereits einen Kurzaufenthalt in der Schweiz vom Juni bis September 2018. Bei dieser Gelegenheit wollte ich einige Proben Safran mitnehmen und sie bei Gelegenheit Chefköchen aus der Region zum Testen zur Verfügung stell

Ein Zeichen der Hoffnung in Zeiten der Krise

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Ich habe mir lange überlegt, ob ich und wenn ja, wie ich auf die aktuelle Lage in Chile eingehen soll. Jetzt ist denke ich der Zeitpunkt gekommen, um mir einige Gedanken zum Geschehen der Zeit zu machen. Nach dem im Oktober 2019 in Chile zu heftigen sozialen Unruhen kam, entspannte sich die Lage in den Monaten Januar und Februar wieder einigermassen. Traditionsgemäss sind dies die Sommerferien in Chile. Ein erneutes Aufflammen der Unruhen wurde für den März erwartet. Ab dem 18. Oktober 2019 kam es täglich zu Protesten in Santiago de Chile und im ganzen Land. Die Natur hatte aber einen anderen Plan. Ausgehend von China, über Europa und schliesslich auch in Südamerika angekommen, kündigte sich eine Katastrophe bis anhin nie gesehen Ausmasses an: das Corona-Virus. Anfangs März wurde der erste Fall in Chile registriert. Seither nimmt die Anzahl der Ansteckungen stetig zu. Der Peak der Ansteckungskurve wird Mitte oder Ende April erwartet. Die Bevölkerung von Chile ist sich in der

Wie es dazu kam, dass es kam, wie es kommen musste

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Wann genau ich das erste Mal über Safran gehört habe, weiss ich nicht mehr so genau. Aber ich glaube mich erinnern zu können, dass es ein ganz normaler Tag auf der Redaktion der landwirtschaftlichen Zeitung „Schweizer Bauer“ war, als ich bei der morgendlichen Zeitungslektüre über einen Artikel über den Anbau von Safran in der Walliser Berggemeinde Mund gestolpert bin. Das muss in den Jahren 2008 oder 2009 gewesen sein. Safran hatte ich bis an hin eher im Mittleren Osten angesiedelt und jetzt sollte auf einmal eine kleine Dorfgemeinde ebenfalls Safran anbauen. Dies machte mich stutzig und ich begann der Sache etwas eingehender auf den Grund zu gehen. Und tatsächlich wird in der Gemeinde Mund seit Jahrhunderten erfolgreich Safran angebaut. Safranfeld der Gemeinde Mund (Foto: wegwandern.ch) Durch die Recherche habe ich herausgefunden, dass ebenfalls in Österreich, in Spanien und in vielen weiteren Regionen Europas Safran angebaut wurde. Da Chile über ein ähnliches Klima wie Spanien v

Von einem der auszog, um am anderen Ende der Welt Safran anzubauen

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Wieso Safran und wieso Chile? Diese Fragen bekomme ich immer wieder gestellt, wenn ich von meinen Projekten hier am Ende der Welt zu erzählen beginne. Die Antwort darauf ist relativ einfach: Wieso nicht? Safran ist ein Produkt, das auf der ganzen Welt sehr geschätzt wird und dessen Nachfrage in der Regel immer grösser ist, als die Nachfrage. Dazu kommt, dass für reinen und hochwertigen Safran ein guter Preis bezahlt. Safran bewegt sich im Luxussegment, wo die Qualität einen höheren Stellenwert einnimmt als der reine Preis; einmal abgesehen von den «Fälschungen» welche in den Regalen der Billigsupermärkte zu finden sind. Als Regel gilt, ist der Safran sehr billig, handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um gestreckte Ware. Safran, eine robuste und wertvolle Pflanze. Viel Handarbeit und kurze Erntezeit Der hohe Preis ergibt sich aus verschiedenen Faktoren. Der erste und wichtigste Faktor ist der extrem hohe Anteil an Handarbeit. Die Ernte und Weiterverarbeitung könne